Entwässerungsrinnen beim Hausbau – Drainage und Gebäudeschutz

Sie sorgt für trockene Spielwiesen, hält Regenwasser von der Garage fern und erfüllt gesetzliche Auflagen für den kommunalen Hochwasserschutz. Die Rede ist von der Entwässerungsrinne. Eingelassen und belastbar für die Drainage einer Zufahrt oder als eleganten Trennung zwischen Garten und Terrasse ist es zweckmäßig, ihren Einbau schon beim Hausbau einzuplanen. Ihr fachkundiges Bauunternehmen hilft Ihnen gerne weiter.

Sinn und Zweck von Entwässerungsrinnen

Versiegelte Flächen, stark lehmhaltiger Boden und das Dach eines Gebäudes hindern Regenwasser daran, zügig im Erdboden zu versickern. In der Folge staut sich das Wasser auf dem Grundstück. Bei anhaltenden Regenfällen droht die Gefahr, dass Stauwasser in niedrig liegende Keller- und Wohnräume eindringt. Zudem kann Wasser, das länger an einer Hauswand anliegt, in das Mauerwerk eindringen und große Schäden anrichten.

Dagegen schützen Entwässerungsrinnen, die als Linienentwässerung effektiv das Wasser angrenzender Flächen aufnehmen und gezielt an eine Sickergrube oder die Kanalisation weiterleiten. Das variable Design und unterschiedliche Materialien passen Bauunternehmen oder Eigentümer an die Optik des Gebäudes an. So unterstützen Entwässerungsrinnen dekorativ das Erscheinungsbild von Zufahrten und Terrassen oder treten dezent in den Hintergrund.

Materialien und Belastungsklassen

Bei der Installation der Entwässerungsrinnen greifen Bauunternehmen in Abhängigkeit vom Einsatzzweck zu unterschiedlichen Materialien und Bauformen. Maßgeblich ist dabei die Belastungsklasse, die dem zu erwartenden Gewicht und der Belastungsart entspricht. Belastungsklassen reichen von A 15 bis F 900, wobei die nachgestellte Zahl der Belastbarkeit in Kilonewton (kN) entspricht. Damit reicht ihr Einsatzgebiet von Verkehrsflächen, die ausschließlich von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden, bis zum Schwerlastbetrieb an Flughäfen.

Während beim Hausbau auf Dächern fast ausschließlich Entwässerungsrinnen aus Kunststoff oder Edelstahl zum Einsatz kommen, überwiegen beim Einbau in Straßen und Zufahrten die Vorteile einer hohen Druckbelastung von Beton und Polymerbeton. Im Garten- und Landschaftsbau finden häufig preiswerte, vorgeformte Kunststoffrinnen Verwendung, die mangels UV-Beständigkeit jedoch nur über eine begrenzte Lebensdauer verfügen.

Wichtige Kenngrößen

Die Wahl der passenden Entwässerungsrinne richtet sich vor allem nach der sogenannten Regenspende. Es handelt sich dabei um die regional zu erwartende maximale Menge an Niederschlag pro Fläche. Sie setzt den Rahmen, wie viel Wasser eine Entwässerungsrinne verkraften muss. Die Größe und Sickerfähigkeit der Entwässerungsfläche spielt ebenso eine wichtige Rolle. Bauunternehmen verlegen Entwässerungsrinnen so, dass angrenzende Flächen stets frei von Stauwasser sind.

Beim Hausbau ist zudem auf die Entsorgung des Wassers zu achten. Regenwasser kann als wertvolles Brauchwasser in einer Zisterne gesammelt werden. Entsprechende Anschlüsse stehen für die meisten Entwässerungsrinnen zur Verfügung, sofern beim Hausbau entsprechende Sammelbehälter verbaut wurden.

Eine geeignete Beschaffenheit der Gitterroste verhindert Ausrutschen oder Steckenbleiben mit dünnen Absätzen. Verschraubte Gitterroste verhindern darüber hinaus, dass sich spielende Kinderhände darin einklemmen.

Verlegung und Einbau

Auf ein übermäßiges Gefälle der Entwässerungsrinne muss beim Hausbau niemand Rücksicht nehmen, denn der Wasserdruck allein reicht für den Wassertransport aus. Bei längeren Rinnen beschleunigt ein Gefälle von 2° den Abfluss. Wichtig ist, dass das Bauunternehmen die Entwässerungsrinne an der tiefsten Stelle der Entwässerungsfläche einbaut.

Der Graben für das Fundament aus Magerbeton sollte rund 15 cm tiefer sein, als die Höhe der Entwässerungsrinne. Dabei sind sowohl die Höhe des Gitterrostes zu beachten, wie auch eine Versenkungstiefe von 5 Millimetern. Letztere verhindert, dass die Entwässerungsrinne später zur Stolperfalle wird.

Liegt das Entwässerungssystem an der gewünschten Position, sorgt eine Ummantelung aus Beton für die nötige Stabilität und spätere Belastbarkeit. Nach der Abbindezeit des Betons und dem Anbringen der Gitterroste ist die Entwässerungsrinne fertig für ihren Einsatz und der Hausherr genießt seine trockenen Grundstücksflächen.